Silke Maier-Witt – Ich dachte, bis dahin bin ich tot

Meine Zeit als RAF-Terroristin und mein Leben danach

Am 7. April 1977 – dem Tag des Mordes an Siegfried Buback – schloss Silke Maier-Witt sich der Roten Armee Fraktion (RAF) an und tauchte unter. Fortan war sie eine
der meistgesuchten Terroristinnen der Bundesrepublik. Während des „Deutschen
Herbstes“ spähte sie die Fahrtstrecke von Hanns Martin Schleyer aus, leistete logistische
Hilfe und gehörte dem innersten Kreis der RAF an, der in Köln den Arbeitgeberpräsidenten
entführte und dessen vier Begleiter tötete. Nach einem Banküberfall der RAF, bei dem eine Unbeteiligte erschossen wurde, übte sie Kritik – und stieg aus der Terrorgruppe aus. Mithilfe der Staatssicherheit tauchte sie in der DDR unter und begann ein neues, bürgerliches Leben – das mit ihrer Verhaftung nach dem Fall der Mauer ein jähes Ende fand.
In ihrem Buch blickt Silke Maier-Witt auf ihr Leben zurück – von der Kindheit in
Hamburg über ihre Zeit in der RAF, ihrem Leben mit neuer Identität in der DDR, die
Haft bis hin zu ihrem Neustart als ausgebildete Friedensfachkraft. Vor allem aber
ergründet sie, wie es dazu kam, dass sie sich als junge Frau der Roten Armee Fraktion
anschloss, und warum sie das Töten als Mittel zum Erreichen der RAF-Ziele hinnahm.

Silke Maier-Witt wurde 1950 in Nagold (Baden-Württemberg) geboren und wuchs
in Hamburg auf. Heute lebt sie vorwiegend in Nordmazedonien.